Auf Reisen gehen…

links zwei Polaroidfotos im Hochformat. Sie zeigen einen VW Bus und ein Rennrad und eine Frau die gerade ein Autp steuert aus der Perspektive des Beifahrers. Rechts die strichlierte Skizze einer Reiseroute in lina, deren Zwischenstationen in pink mit Wien, Wels, Regensburg, Erlangen u.v.m. betitelt sind.

10 Jahre Pikler-Reise: Ein Abenteuer der Entdeckung und Weiterentwicklung

Vor einem Jahrzehnt begann ich meine Reise als Pikler®Pädagogin, ohne zu ahnen, wohin sie mich führen würde. Doch im Rückblick kann ich sagen, dass jeder Schritt auf diesem wunderbaren Weg mich bereichert hat. Alles begann mit einem Banner, das mich auf die Grundausbildung bei der Pikler- Hengstenberg-Gesellschaft Österreich aufmerksam machte. Beeindruckt von den Erfahrungen mit meinen eigenen Kindern im Spielraum, ließ ich mich zur Kleinkindpädagogin nach Emmi Pikler ausbilden, kündigte meinen Job und erweiterte meine Kenntnisse als Sozialpädagogin am BISOP Baden.

Meine Arbeit als Pikler-Pädagogin im EKIZ Fischamend ermöglicht es mir, Spielräume und Sandküchen anzubieten und wertvolle Begegnungen mit Familien zu haben. Es erfüllt mich mit Freude, die Ideen und Perspektiven von Emmi Pikler weiterzutragen. Anlässlich meines 10-jährigen Jubiläums habe ich erstaunt festgestellt, dass ich in dieser Zeit 701 Spielräume, 110 Sandküchen, 165 Gesprächsrunden und 28 Einzelspielräume gestaltet habe – eine beeindruckende Zahl, die ohne die Corona-Unterbrechung sogar noch höher wäre.

Start der Reise

Für mich ist eine Reise ein Abenteuer, das mich aus meiner Comfort-Zone herausholt und mir ermöglicht, Neues zu entdecken. Ähnlich wie ein kindliches Spiel, belebt mich die Forschung neuer Umgebungen und das Kennenlernen verschiedener Ansätze. Dabei bin ich mir bewusst, dass nicht alle Erfahrungen angenehm sind, aber sie haben mich in meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung stets vorangebracht, wie es auch in der kindlichen Entwicklung geschieht.

All das wäre ohne das Vertrauen der Familien, meiner Arbeitskolleginnen und meiner „Lehrer:innen“ nicht möglich gewesen. Für dieses Vertrauen bin ich zutiefst dankbar. Anlässlich meines 10-jährigen Pikler-Wegs habe ich beschlossen, neue Wege zu gehen: Ich werde Kolleg:innen in Deutschland, den Niederlanden und Österreich besuchen, um gemeinsam über die Pikler-Arbeit nachzudenken und uns auszutauschen.

Mein Reiseblog wird meine Abenteuer, Begegnungen und Reflexionen festhalten, während ich auf diesem neuen Weg voranschreite. Ich lade alle herzlich dazu ein, mich auf dieser spannenden Reise zu begleiten, auf der wir gemeinsam die Schönheit der Pikler-Pädagogik entdecken werden. Lasst uns zusammenwachsen und lernen – einander zu inspirieren und zu unterstützen –, denn eine Reise ist mehr als nur ein Weg von A nach B; es ist eine Reise der Selbstentdeckung und des Wachstums.

Liebe Grüße

Berit

Abenteuerliche Reise mit dem Camper – Eine Reise zum Netzwerken, Entdecken und zum Entspannen

Die letzten Monate waren durch die Gründung von comigo – Familien begegnen sehr intensiv für mich. Meistens, wenn ich solch eine Phase erlebe, plane ich mir eine wohlverdiente Pause.

Eine Reise. Ich spürte, dass ich den anstrengenden Alltag hinter mir lassen möchte und dringend Abstand zum Auftanken benötige. Auch dieses Mal hat sich das Bedürfnis nach Entspannung ergeben. Doch es gab noch ein zweites Motiv, das mich dazu bewog, mich auf diese Reise zu begeben: zwei inspirierende Lernmomente, die ich in den letzten Monaten erfahren durfte.

Ich habe erkannt, dass eine meiner großen Leidenschaften dem Netzwerken gilt und mich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Das gibt mir stets neue Impulse und bereichert mein Wissen. Besonders bei dem Austausch mit Pikler-Kolleg:innen erhalte ich immer wieder neue Erkenntnisse und bin dankbar für den wertvollen Austausch. 

In der Vorbereitungsphase für diese Reise habe ich lange nach einer Möglichkeit gesucht, wie ich all die besonderen Orte besuchen könnte, ohne ständig mein Quartier zu wechseln. Die Idee, mit einem Camper unterwegs zu sein, in dem ich auch schlafen kann, hat mich fasziniert. Doch zu meinem Bedauern waren die passenden Fahrzeuge bereits vergeben, und die Suche nach Alternativen gestaltete sich schwierig.

Polaroidfoto. Im Vordergrund einer Frau mit Sonnenbrille, die auf einen Campingbus im Hintergrund zeigt.

Jedoch sollte das Schicksal mir einen glücklichen Zufall bescheren. Auf einer Heimfahrt vom EKIZ Richtung Schwechat kam mir am Kreisverkehr ein Fahrzeug von ichrolle.at entgegen. Michi, der Inhaber des Unternehmens, erwies sich als Retter in der Not. Mit seiner schnellen und kompetenten Hilfe, vermittelte er mir das perfekte Auto für mein Reiseabenteuer. Seit Freitag bin ich überglücklich damit unterwegs und bereit für mein Fernweh-Abenteuer.

Ich liebe es zu reisen, neue Orte zu erkunden und mich von den Schönheiten dieser Welt inspirieren zu lassen. Der Gedanke, mit dem Camper unterwegs zu sein, versetzt mich in eine wohlige Vorfreude. Mit jedem Kilometer, den ich zurücklege, spüre ich, wie sich die Last des Alltags langsam von meinen Schultern löst und einer inneren Ruhe Platz macht.

Ich bin gespannt auf all die Begegnungen und Erlebnisse, die mich auf dieser Reise erwarten. Das Netzwerken mit anderen Pikler-Kolleg:innen wird sicherlich zu bereichernden Momenten führen, während ich die Zeit finde, um mich zu erholen und Kraft zu tanken.

Liebe Grüße

Berit

In meinem Koffer nehme ich viele Erfahrungen mit – Geschichten von Lukas* und Paula*

Foto mit weißem Rand, aus Vogelperspektive: Kinderarm, der nach einer von mehreren, mit Sand gefüllten, Kannen und Vasen auf einem silbernen Tablett greift.

Die letzte Woche war eine intensive und inspirierende Zeit für mich, in der ich nicht nur meine persönlichen Alltagsgegenstände in den Koffer packte, sondern auch zwei bemerkenswerte Erlebnisse aus Sandküche und Spielraum. Diese möchte ich gerne mit euch teilen, denn sie begleiten mich auf meiner Reise.

In der Sandküche traf ich auf Lukas und seine Mutter, die ich schon seit längerer Zeit im Spielraum begleitet hatte. Lukas äußerte plötzlich, dass er später „schlimm sein müsse“. Diese Aussage verblüffte mich, und ich ermutigte ihn, mit mir zu sprechen, falls er etwas auf dem Herzen habe. Während der Sandküche tauchte Lukas tief in sein Spiel ein und vergaß seine anfänglichen Sorgen. Seine Mutter beobachtete stolz, wie er sich konzentriert und voller Freude mit Sand und Spielzeug beschäftigte. Diese Erfahrung zeigte mir, dass schon kleine Kinder von außen auf unangemessene Weise geprägt werden können, was Lukas‘ selbstkritische Aussage verdeutlichte. 

In einem anderen Spielraum-Treffen traf ich auf Paula und ihre Mutter. Ihre Mutter war besorgt, dass Paula sich nicht länger als zwei Minuten selbst beschäftigen konnte. Doch während der Spielraum-Stunden begann sie zu beobachten und zu reflektieren. Sie erkannte, dass sie ihrer Tochter zu wenig zutraute und der Laufstall nicht mehr angemessen war. Paula überraschte alle, indem sie innerhalb einer Woche eine neue Spielposition einnahm und mehr Selbstständigkeit zeigte.

Diese Erlebnisse haben mich nachdenklich gemacht und verdeutlichen mir einmal mehr, wie wichtig es ist, Kindern zu vertrauen und ihre Fähigkeiten zu stärken. Die Spuren, die wir als Erwachsene in ihnen hinterlassen, prägen ihr Selbstbild und beeinflussen ihre Entwicklung. Ich bin dankbar für diese Erfahrungen und nehme sie als wertvolle Lektionen mit auf meiner Reise.

Ich bin gespannt, was mir bei meinen kommenden Abenteuern begegnen wird und freue mich, euch weiterhin daran teilhaben zu lassen. Lasst uns gemeinsam die Welt bereisen und viele unvergessliche Momente sammeln!

Liebe Grüße 

Berit

Foto mit weißem Rand von einer mit Sand gefüllten Holzschale und einem Holztablett mit weiteren Küchenutensilien,auf einem auf einem Holztisch.

Erster Stopp im Prater – Family&Friends des NPO Frauennetzwerks

Polaroidfoto aus dem Inneren von einem VW-Bus während der Fahrt, Beifahrerperspektive. Eine Frau mit mittellangem, braunem Haar steuert das Fahrzeug. Sie trägt eine Sonnenbrille, lacht und trägt ein graues Top. Mit der linken Hand steuert sie das Fahrzeug. Die rechte Hand zeigt ein Peace-Zeichen.

Die Reise hat begonnen! Mit aufgeregt klopfendem Herzen und vollgepackten Taschen brach ich am Freitag auf, nachdem ich den Bus von ichrolle.at in Himberg abgeholt hatte. Die Vorfreude war greifbar, denn nach den zauberhaften Momenten und dem begeisterten Feedback der Familien bei den letzten Sandküchen-Stunden spürte ich eine inspirierende Idee. Warum nicht auch beim Treffen des NPO Frauennetzwerks auf der idyllischen Jesuitenwiese im Prater, welche ich mitorganisiert hatte, unvergessliche Spielerfahrung für die Kinder bieten?

Die mitgebrachten Utensilien und der feine, rieselnde Sand hatten sichtbar einen Zauber inne. Kinder und Erwachsene strahlten vor Freude, während sie sich in das faszinierende Spiel vertieften, das auf dem Spielplatz entfaltet wurde. Kreativität und Bewegung füllte die Luft, während unzählige Sand-Mahlzeiten von den kleinen Köch:innen liebevoll zubereitet und mit originellen Namen an alle Anwesenden verteilt wurden. Die Wiese wurde zur Bühne für ein wahres Sandküchen-Spektakel – eine Premiere, die unvergessliche Erinnerungen schuf.

Zwischen den Spielenden fand ich die Gelegenheit, mich mit den inspirierenden Frauen des NPO Frauennetzwerks auszutauschen. In diesem erfrischenden Umfeld fanden lebhafte Gespräche statt, in denen unter anderem die Idee der Sandküche, meine Arbeit und die Entstehung von comigo besprochen wurden. Auch alltägliche Herausforderungen im Familienalltag fanden ihren Platz dabei.

Die letzten Monate haben mir verdeutlicht, wie wertvoll der Austausch mit Menschen über Projekte und Ideen ist. Jede:r Einzelne bringt eine einzigartige Sichtweise und persönliche Erfahrungen mit, die meinen eigenen Horizont erweitern und mich zu neuen Gedanken anregen. Dieser Dialog ist eine Quelle ständiger Bereicherung und Inspiration.

Es war ein Tag voller Lachen, Kreativität und wertvollen Verbindungen. Als ich aufbrach, spürte ich eine tiefe Zufriedenheit darüber, wie diese Reise begonnen hatte. Die Jesuitenwiese im Prater hatte nicht nur Sandküchen erschaffen, sondern auch eine Plattform für den Austausch von Ideen und Visionen geboten. Die Reise geht weiter, und ich freue mich auf die kommenden Abenteuer, die neue Begegnungen und inspirierende Entdeckungen mit sich bringen werden. Bleibt gespannt!

Liebe Grüße

Berit

 

Kinder beim spielen verschiedenen Spielutensilien mit Sand auf einer Wiese.

Wels – Mehr als nur ein Zwischenstopp

Ortsschild der Stadt Wels bei Nacht. Im Hintergrund ein Feld.

Heute möchte ich euch von meinem Zwischenstopp in Wels erzählen. Dieser Halt war für mich nicht nur eine Gelegenheit, mich auf meine bevorstehende Reise vorzubereiten, sondern auch eine Zeit, in der ich über die Bedeutung von Unterstützung und Perspektivenwechsel nachdenken konnte.

Die Ankunft in Wels markierte einen wichtigen Übergang für mich. Nachdem ich mich von meinem gewohnten Zuhause verabschiedet hatte, trat ich nun in die Welt des Reisens mit einem VW Bus ein. Es war eine aufregende Veränderung, die ich jedoch nicht ganz alleine durchstehen musste.

Bei meiner Schwester und ihrer Freundin fand ich eine liebevolle Unterstützung vor, die mir half, mich an das Leben im Bus zu gewöhnen und meine Gedanken zu ordnen. Die Nacht im Bus wurde durch zusätzliche Ausstattung angenehmer, und ich fühlte mich bereit, die kommenden Herausforderungen anzunehmen.

Die Zeit in Wels erinnerte mich daran, wie wichtig Unterstützung auf jeder Reise ist, sei es eine physische Reise wie meine, oder eine Reise des Lernens und des Wachstums. In meinem Fall war es meine Familie, die mir stets den Rücken gestärkt hat. Sogar nach meinem abgeschlossenen Studium standen sie hinter meiner Entscheidung, mich zur Pikler-Kleinkindpädagogin und Sozialpädagogin ausbilden zu lassen. Sie übernahmen die Verantwortung für meine Kinder während meiner Ausbildungswochen und gaben mir die Möglichkeit, mich voll und ganz auf meine Weiterbildung zu konzentrieren. Ohne sie wäre meine Reise in dieser Form nicht möglich gewesen, und dafür bin ich unendlich dankbar.

Die Unterstützung meiner Familie beschränkte sich jedoch nicht nur auf praktische Hilfe. Sie waren alle auch ein Stück weit Reisegefährten und begleiteten meine Ausbildungen auch neugierig durch Gespräche über die neue Perspektive im Umgang mit Menschen, insbesondere mit Kindern. Stundenlang haben wir uns über achtsame Beziehungen und deren Auswirkungen unterhalten. Meine Eltern haben sogar an einem Seminar teilgenommen, das ich begeistert beschrieben hatte, ohne genau zu wissen, was sie erwartet. Dieses Vertrauen und diese Offenheit haben mich tief berührt.

In Wels habe ich gelernt, dass jede Reise von den Menschen um uns herum beeinflusst wird. Die Unterstützung und die neuen Perspektiven, haben meine Reise bereichert und mir geholfen, achtsamer und offener auf meine Mitmenschen zuzugehen.

Abschließend möchte ich meiner Familie meinen tiefen Dank aussprechen. Ihr habt meine Reise nicht nur möglich gemacht, sondern sie auch mit Liebe, Unterstützung und neuen Einsichten bereichert. Ihr seid mit mir ein Stück weit mitgegangen, geradelt, gefahren..

Bis zum nächsten Update aus meiner Reisewelt,

Berit

Eine Begegnung der Pikler-Pädagogik in Regensburg: Ein Austausch über Veränderung und Entfaltung

In der malerischen Stadt Regensburg traf ich auf Celi Oberding, eine engagierte Pikler-Kollegin in Ausbildung, um uns über unsere gemeinsame Leidenschaft, die Pikler-Pädagogik und das Arbeiten mit rieselndem Sand, auszutauschen. Dieses Treffen war eine inspirierende Erfahrung für mich.

Schon beim ersten Zusammentreffen war ich leicht außer Atem – mein Handy hatte den Geist aufgegeben, und die Suche nach einem Parkplatz in der geschäftigen Innenstadt gestaltete sich schwierig. Doch die Vorfreude auf das Treffen mit Celi ließ meine Anspannung schnell verfliegen.

Wir hatten uns beim Sand-Workshop der Pikler-Tagung in Salzburg kennengelernt, und ich erinnere mich noch gut daran, wie sie voller Begeisterung der Idee zugestimmt hatte, sich in Regensburg über unsere Arbeit auszutauschen. Die Neugier und Offenheit, die sie ausstrahlte, machten mich sofort froh. Ihr Mut, sich vollkommen der Pikler-Arbeit zu widmen, beeindruckte mich zutiefst.

Aufnahme der Regensburger Altstadt bei Dämmerung. Perspektive von der Gegenüberliegenden Seite des Flusses. Zu sehen sind bunte Häuser, eine Brücke und eine Kirche im Hintergrund der Regensburger Dom.

Celi erzählte mir von ihrer eigenen Reise und den Herausforderungen, die sie gemeistert hatte.

Vor einiger Zeit traf sie die Entscheidung, sich von einer Tagesbetreuungseinrichtung zu lösen. Ihr Wunsch war es, eine Einrichtung zu finden, die im Einklang mit der Pikler-Haltung steht. Dort sollten die Kolleg:innen ähnliche Ansichten zum spielerischen Lernen teilen und eine ähnliche Einstellung den Kindern gegenüber haben, sodass sie sich verbunden fühlen konnte. Ihr festgelegter Beschluss war es, sich gänzlich der Pikler-Pädagogik zu widmen, und ich bewundere sie für ihren Mut und ihre Entschlossenheit.

Aller Anfang ist schwer. Vor allem der Schritt in die Selbstständigkeit im pädagogischen Bereich braucht viel Mut, Energie und noch mehr Vertrauen in die Sache. Auch ich erinnere mich an meine Anfänge und die Zeit, in der ich meinen Weg als Spielraum-Leiterin einschlug. Anfänglich war es nicht leicht, neben zwei Ausbildungen Räume, Materialien und Organisation zu bewältigen, aber ich ließ mich von meiner Leidenschaft leiten. Die Begleitung von Familien war einerseits neu und herausfordernd, aber andererseits bereicherte sie so sehr, dass ich gar nicht anders konnte, als damit weiter zu machen. Und mit der Zeit wuchs meine Sicherheit, Erfahrung und Routine. Heute, nach 8 Jahren Spielraum-Erfahrung, stehe ich an einem anderen Punkt meiner Reise. Im Nachhinein ist es für mich erstaunlich welche Kraft von Begeisterung ausgehen kann. Die Überzeugung, dass das eigene Handeln Sinn und Wirkung in den Menschen verursacht und ihr Leben zum Positiven verändert, lässt Zweifel und Unsicherheiten in den Schatten rücken.

Celi hat eine faszinierende Idee entwickelt – sie bietet „Spielraum zu Hause“ an, bei dem sie Spiel- und Bewegungsmaterial zu den Familien bringt und individuell das Spiel der Kinder begleitet. Diese Möglichkeit, Klein und Groß dabei zu unterstützen, ihre Räumlichkeiten für freies Spiel und Entfaltung zu nutzen, finde ich wunderbar.

Während meiner Reise habe ich mir vorgenommen, die letzten 10 Jahre Revue passieren zu lassen und zu reflektieren, wohin mich meine Reise geführt hat. Drei Fragen begleiten mich dabei:

Selfie von zwei lächelnden Frauen im Hintergrund eine schmale Strasse der Regensburger Altstadt.
  1. Wie hat sich meine Arbeitsweise durch die Pikler-Haltung verändert? Celi berichtete, wie sich ihr Arbeitsalltag grundlegend verändert hat. Sie nimmt sich nun mehr Zeit, um auf die Reaktionen der Kinder zu warten, sei es verbal oder körperlich. Dies zeigt sich vor allem bei den vielen kleinen Pflegehandlungen.
  2. Wie habe ich mich persönlich durch das Kennenlernen der Pikler-Pädagogik entwickelt? Celi betonte, wie viel Wissen und Sicherheit sie durch ihre Ausbildung gewonnen hat. Dies beeinflusst nicht nur ihre Planung, sondern schärft auch ihre Achtsamkeit im Umgang mit Kindern und Erwachsenen.
  3. Was möchte ich zukünftig mit der Pikler-Haltung verändern? Celi träumt davon, die Menschen und ihre Haltung zur frühen Kindheit zu verändern. Sie glaubt, dass Bildung bereits vor der Geburt beginnt und möchte die Wertschätzung für diesen entscheidenden Lebensabschnitt stärken.

Meine Begegnung mit Celi hat mir gezeigt, wie die Pikler-Pädagogik nicht nur unsere Arbeitsweise beeinflusst, sondern auch tiefgreifende persönliche Veränderungen bewirken kann. Ihr Mut, ihre Ideen und ihre Entschlossenheit inspirieren mich, auf meiner eigenen Reise nach Antworten auf diese wichtigen Fragen zu suchen. Ich freue mich darauf, zu entdecken, wohin mich diese Reise noch führen wird und welche Erkenntnisse ich dabei gewinnen werde.

Liebe Grüße

Berit

 

Entdeckungen in Erlangen

Ein Morgen voller Energie und Entdeckungen im Freibad, so startete mein Tag. Schon um 8 Uhr öffnete das Bad seine Pforten, und obwohl der Himmel von Wolken verhangen war, erfüllte das Plätschern des Wassers die Luft. Die Motivation der frühen Schwimmer, die ihre Bahnen zogen, war ansteckend. Ich tauchte ein und fühlte mich lebendig, während ich mich in den klaren Bahnen bewegte. Jeder Zug meiner Arme und jedes rhythmische Treten meiner Beine brachten mich weiter voran.

Mit der Zeit wandelte sich der Sport in ein Spiel voller Freude. Die Bahnen und Minuten verblassten, und ich ließ mich einfach treiben. Ein Sprung vom Beckenrand wurde zu einem aufregenden Tauchexperiment, bei dem meine Nerven vor Aufregung prickelten. Der Moment, in dem ich mich leicht und schwebend im Wasser fühlte, war eine Freude, die mich lächeln ließ.

Später traf ich mich mit Susanne, einer Freundin der Familie, welche mir die Tür zu ihrer Stadt Erlangen öffnete. Wir begannen mit einem atemberaubenden Blick über Erlangen von Susannes Balkon aus, der sich hoch über den Dächern der Stadt befand. Die Aussicht verschlug mir den Atem und gab mir eine neue Perspektive auf diesen Ort.

Unsere Erkundung führte uns in die lebendige Innenstadt von Erlangen. Wir schlenderten durch die Straßen. Schließlich ließen wir uns in einem Café, nahe des Schlossparks, nieder, gerade rechtzeitig für ein köstliches Frühstück. Die Klänge der Sommerkonzerte begleiteten unsere Gespräche und verliehen der Atmosphäre eine zusätzliche Note.

Inmitten unserer Unterhaltung wurde mir klar, dass die schönste Art des Reisens darin besteht, Menschen in ihrer Heimat zu besuchen. Durch ihre Augen wird eine Stadt lebendig – ihre Geschichten, Erfahrungen und Leidenschaften färben die Straßen und Plätze. Kein Reiseführer der Welt könnte diese persönliche Verbindung ersetzen. In Erlangen wurde mir bewusst, wie sehr das Leben einer Stadt von den Menschen geprägt wird, die in ihr leben.

Susanne und ich vertieften uns in Gespräche über die Entwicklung der Stadt und die Auswirkungen von Unternehmenspolitik und Fachkräftemangel. Ihre Einblicke eröffneten mir eine neue Sicht auf die Herausforderungen und Chancen, die Erlangen prägen. Gemeinsam entdeckten wir interessante Details in der Stadt, wie die liebevoll aufgestellten Stühle mit ihren informativen Untertiteln, die zum Verweilen einluden.

Danke, liebe Susanne, für diese bereichernde Zeit und den inspirierenden Vormittag.

Bis bald!

Berit

Zwei Polaroidfotos, leicht überlappend. Eines zeigt das Selfie von einer jungen Frau mit braunem Haar und Brille und einer älteren Frau mit weißen Haaren und roter Bluse. Beide lächeln in die Kamera. Das andere Foto zeigt auf teils aufeinandergestapelte Stühle mit verschiedenen Aufschriften ( entspannen, genießen).

Spielraum & Sandstube voller Hingabe – Fast ein Jahrzehnt Pikler-Inspiration mit Susanne in Wiesbaden

Ein entzückender Spielraum in einem Wiesbadener Außenbezirk verzaubert seit einem Jahrzehnt Familien. In dieser Oase der Kreativität und Entfaltung treffen sich regelmäßig vier Familien, um ihre Kleinsten auf eine einzigartige Art und Weise zu begleiten. Susanne, die Gründerin und treibende Kraft hinter diesem Ort, öffnet ihre Türen für mich und gewährt einen Einblick in ihre inspirierende Reise.

Schon beim Betreten ihres Hauses spürt man die einladende Atmosphäre, die das Herz höherschlagen lässt. Die Wände im Spielraum (Susanne spricht vom EntdeckungsRaum) sind mit zarten und leisen Farben der Waldorf-Pädagogik geschmückt, die für die frühe Kindheit gedacht und eine Hommage an die spielerische Lernphilosophie sind. Susanne lächelt mich an, als ob wir uns schon eine Ewigkeit kennen würden. Und in gewisser Weise ist das auch so, denn unsere Arbeit und unser Engagement haben uns auf natürliche Weise zusammengeführt.

Als ich sie nach den Herausforderungen dieser zehnjährigen Reise frage, wird deutlich, wie stark sie sich für das Angebot engagiert: „Es ist nicht einfach, einen Spielraum wie diesen anzubieten,“ gesteht Susanne. Viele Kinder würden bereits mit einem Jahr in die Krippe gehen, und die finanziellen Aspekte dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Doch ihre Hingabe und Leidenschaft für die frühkindliche Entwicklung haben sie angetrieben, trotz Hürden weiterzumachen.

Nach einem ausgedehnten Gespräch in Susannes Spielraum über ihre Tätigkeit dort und auch über meine eigenen Erfahrungen (ich habe ihr von meinen kürzlichen Erfahrungen von Paula* und Lukas* berichtet), begeben wir uns zu ihrer Sandstube, die sich in einem ehemaligen Geschäftslokal befindet und etwa 5 Autominuten von ihrem Haus entfernt liegt. Beim Betreten des Raumes bin ich tief beeindruckt. Die liebevolle und durchdachte Einrichtung berührt mich, und es fällt mir schwer, nicht sofort mit all den Gegenständen zu interagieren, sie zu erkunden und meine kreative Seite auszuleben. Wir führen ausgiebige Gespräche über Susannes Herangehensweise, tauschen uns über Organisationsstrukturen aus und hinterfragen unsere Ideen. Dies geschieht jedoch in einer äußerst offenen und vertrauten Art und Weise, die uns beide, denke ich, überrascht. Wir haben ein gemeinsames Verständnis für das Thema und unser Ziel ist es, das Arbeitsleben unserer Kollegin zu erleichtern, ohne dabei Herangehensweisen zu bewerten. Diese Erfahrung ist äußerst erfüllend und bereichernd.

  1. Wie hat sich meine Arbeitsweise durch die Pikler-Haltung verändert?

Susanne beschreibt, wie die Pikler-Pädagogik eine bedeutende Verschiebung in ihrer Arbeitsweise bewirkt hat. Die Erfahrungen in der Waldorfeinrichtung ihrer eigenen Kinder, ihre spätere Arbeitsstätte, führten sie auf Umwegen zur Pikler-Pädagogik, die ihren beruflichen Alltag grundlegend veränderte. Sie betont, dass sie nun jedes Kind als eigenes Individuum mit seinen einzigartigen Bedürfnissen und Entwicklungszeiten betrachtet.

  1. Wie habe ich mich persönlich durch das Kennenlernen der Pikler-Pädagogik entwickelt?

Das Eintauchen in die Pikler-Pädagogik hat für Susanne nicht nur berufliche, sondern auch persönliche Transformationen bewirkt. Sie teilt mit, dass ihr Verständnis für das Gegenüber durch die Pikler-Haltung erweitert wurde. Diese Perspektive hat sie dazu gebracht, jedes Kind und jedes Elternteil individuell wahrzunehmen und mit mehr Einfühlungsvermögen zu interagieren. Die Philosophie hat nicht nur ihre Sicht auf die Arbeit mit Kindern verändert, sondern beeinflusst auch ihre generelle Lebenshaltung.

Das tiefe Verständnis für die Bedürfnisse und Entwicklungsphasen der Kinder spiegelt sich in ihrem Umgang mit allen Menschen wider.

  1. Was möchte ich zukünftig mit der Pikler-Haltung verändern?

Susanne zeigt eine klare Vision für die Zukunft, die von ihrer tiefen Überzeugung von der Kraft der Pikler-Pädagogik geprägt ist. Sie betont nachdenklich, dass sie das Verständnis für die Bedeutung der frühkindlichen Entwicklung auf systemverändernde Weise fördern möchte. Ihre Augen strahlen vor bescheidener Entschlossenheit, während sie über ihre Pläne spricht. Sie träumt davon, nicht nur einen Ort der Kreativität für Kinder zu schaffen, sondern auch einen Raum, in dem Eltern und Betreuer die transformative Kraft der Pikler-Pädagogik erfahren können. Sie möchte dazu beitragen, dass die frühkindliche Entwicklung als essenzieller Grundstein für eine positive gesellschaftliche Veränderung wahrgenommen wird.

Nach unseren Gesprächen ist mir klar, dass Susannes Reise nicht nur eine persönliche ist, sondern auch eine, die das Leben von Kindern und Familien berührt hat. Spielraum und Sandstube sind Orte der Hingabe, an denen Pikler-Pädagogik und Sand zu einer inspirierenden Entwicklungsumgebung beitragen.

Alles Liebe

Berit

Reisen als Bereicherung – durch Pädagogik und Länder

Es heißt, dass das Leben selbst eine Reise ist, eine aufregende Entdeckungsreise voller Wendungen, Überraschungen und wertvoller Begegnungen. Durch die Ausbildung zur Pikler-Kleinkindpädagogin begann ich vor zehn Jahren ein weiteres Abenteuer. Von den Straßen Deutschlands bis zu den malerischen Kanälen der Niederlande erstreckt sich meine aktuelle Reise geografisch, doch auch emotional und geistig. Während ich durch Dörfer und Städte fahre, fühle ich eine unsichtbare Fadenverbindung zu den vielen Etappen meiner Ausbildung als Pikler-Kleinkindpädagogin und Erinnerungen werden wach. 

Die wahre Kraftstoffquelle für diese Reise war jedoch die Faszination und Begeisterung, Kinder durch die Prinzipien der Pikler-Haltung zu begleiten. Gemeinsam mit ihren Eltern habe ich gesehen, wie diese Ansätze eine positive Wirkung auf alle Beteiligten entfalten können. Diese Momente des Staunens und des gemeinsamen Lernens waren meine Motivation, die mich stets vorwärts trieb, auch wenn die Straße manchmal mühsam wurde.

Meine Ausbildung zur Pikler-Kleinkindpädagogin war eine Zeit der Selbsterfahrung, der persönlichen Entwicklung und der Erweiterung meiner Fähigkeiten als Spielraumleiterin und Sozialpädagogin. Daher möchte ich meine Erfahrungen teilen, wie diese Ausbildung mich geprägt hat, wie ich von den intensiven Selbsterfahrungsübungen profitiert habe und wie sich die erlernten Prinzipien in meinem Alltag als Mutter und Fachkraft manifestiert haben.

Selbsterfahrung und Erkenntnisse: Die Pikler-Ausbildung bot mir eine Vielzahl von Selbsterfahrungsübungen, die mich tief berührten und oft zum Nachdenken anregten. Diese Erfahrungen haben mich aus meiner gewohnten Routine herausgeholt und mir Erkenntnisse vermittelt, die manchmal herausfordernd waren. Jede dieser Erkenntnisse war wie ein Puzzlestück, das mir half zu wachsen. Die Zugfahrten nach Hause wurden zu Gelegenheiten, in Ruhe über das Gelernte nachzudenken, bevor ich wieder zu meinen Kindern zurückkehrte, die schon auf mich warteten.

Veränderung und Wachstum: Die Ausbildung hatte nicht nur Auswirkungen auf mich persönlich, sondern auch auf meine Familie und meine Arbeitswelt. Nach den Wochenenden der Intensivierung folgten oft Wochen der Veränderung. Diese Veränderungen betrafen nicht nur meine Familie, sondern auch mich selbst und meine Herangehensweise an den Arbeitsalltag. Ich erkannte, dass es entscheidend ist, jedem Kind die Möglichkeit zu geben, passende Entscheidungen innerhalb eines angemessenen Rahmens zu treffen. Und wenn Kinder dazu in der Lage sind, warum sollten wir Erwachsenen uns nicht ebenfalls ermächtigen, unsere Bedürfnisse wertschätzend zu kommunizieren?

 

Die Freude am Lernen: Die Wochenenden der Ausbildung waren für mich stets mit großer Vorfreude verbunden. Die Begegnung mit Freund:innen und Kolleg:innen, das gemeinsame Nachdenken und Entdecken, die Auszeit vom Familienalltag und die Rolle als neugierige Schülerin erfüllten mich mit Freude. Obwohl die Tage anstrengend sein konnten, besonders nach intensiven Diskussionen und reichhaltigen Inhalten, war es für mich eine erfüllende Erfahrung. Ich erlebte Freude, Erschöpfung und manchmal auch Schmerz, wenn ich mit den Realitäten von Kindeswohlverletzungen und menschlichem Respekt konfrontiert wurde.

Fehlerkultur und Selbstachtsamkeit: Die Ausbildung brachte mir auch eine wichtige Lektion über die Fehlerkultur bei. Sie lehrte mich, achtsam mit mir selbst umzugehen, Fehler anzuerkennen und zu verstehen, dass sie manchmal notwendig sind, um den falschen Weg zu erkennen. Diese Lektion fand Anwendung nicht nur im Umgang mit Kindern, sondern auch in meiner persönlichen Entwicklung und im Zusammensein mit meinen eigenen Kindern.

Die bedeutenden Wochenenden in Wien und Budapest: Die Art und Weise, wie Daniela Pichler-Bogner, Piklerdozentin in Wien, die Ausbildungsinhalte vermittelte, beeindruckte mich stets. Die abwechslungsreichen Methoden, von Videos über Rollenspiele bis hin zu Selbsterfahrungsübungen, bereicherten jeden Abschnitt der Ausbildung. Die Wochenenden in Budapest, mit der ungewohnten Umgebung und der Möglichkeit, sich in die Pikler-Philosophie zu vertiefen, waren ein Abenteuer für mich. Die Räumlichkeiten von Lóczy und die Weisheit von Anna Tardos hinterließen bleibende Eindrücke.

Die Verbindung zur Sozialpädagogik: Ein Jahr nach Beginn meiner Pikler-Ausbildung startete ich die Ausbildung zur Sozialpädagogin. Dies war ein herausfordernder, aber äußerst bereichernder Schritt. Die Perspektive der Pikler-Ausbildung begleitete mich durch diese Phase und ermöglichte es mir, Theorien und Gedanken aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Meine Entscheidung, mich auf die Begleitung von Familien zu spezialisieren, führte zu meiner Abschlussarbeit und schließlich zu einem kontinuierlichen Aufbau meines Arbeitsfelds.

Meine Reise durch die Pikler-Ausbildung war eine Reise der Selbsterfahrung, des Wachstums und der wertvollen Erkenntnisse. Die Ausbildung prägte nicht nur meine berufliche Entwicklung, sondern auch mich persönlich und meine Rolle als Mutter. Sie lehrte mich, achtsam mit mir selbst und anderen umzugehen, Fehler zu akzeptieren und die Bedürfnisse von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen zu respektieren. Die Wochenenden der Ausbildung und die Begegnung mit inspirierenden Menschen hinterließen tiefe Spuren in meinem Leben, die mich bis heute begleiten.

Dafür möchte ich allen Wegbegleiter:innen einen tiefen Dank aussprechen!

Liebe Grüße

Berit

beige Bubble mit dem Text:Coming Soon und Stay Tunded!

Wir freuen uns von Dir zu hören.

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